Keine langweilige Frontalbeschallung!

Muster aufbrechen und Konventionen hinterfragen, das mache ich gerade im Speaker Coaching mit Andrea Kunze. Sie ist Expertin für KI im HR-Management und hilft Unternehmen durch die Transformation. Das macht sie für Cosmo Consult, wenn es große Unternehmen sind, und als „Werteschmiede“ hilft sie KMUs, die sich an das Thema KI heranwagen. Was ein harter Job ist, denn noch sind viele ihrer Kunden vorsichtig und haben zum Teil große Bedenken: weil sie noch wenig Ahnung haben, weil die entscheidenden Menschen sich mit dem Unwissen unwohl fühlen, oder weil sie sich bei den rechtlichen Rahmenbedingungen nicht auskennen. 

Wenn man als Beraterin in solch ein Setting geht, hilft es gar nicht, einfach nur Inhalte in Köpfe pressen zu wollen! 

Gegen Vorträge als Einstieg ist allerdings überhaupt nichts einzuwenden. Wenn man sich über ein paar Dinge im Klaren ist:

• Wer ist meine Zuhörerschaft? Was sind ihre Herausforderungen, was erwarten sie von mir und in welcher Stimmung und Lage treffe ich sie an?
• Wie möchte ich, dass meine Zuhörer:innen aus meinem Vortrag herausgehen?
• Was ist die zentrale Botschaft, die sie mitnehmen sollen?
• Und wie schaffe ich die Verbindung zwischen mir, meinem Thema und meinem Publikum?

Denn darum geht es: um echte Verbindung, um Augenhöhe mit den Zuhörer:innen und darum, dass ich als Mensch erlebbar werde. Also experimentieren wir mit einladen, locken & verführen, üben Rollenspiele und andere Dinge, die Spaß machen - und die Distanz zwischen Andrea als Vortragender und den Zuhörenden kleiner werden lassen.

Gut beraten ist außerdem, wer sich beim Format alle Freiheiten nimmt.

Kein Mensch schafft es, nach dem üppigen Kantinen-Mittagessen eine Stunde lang zuzuhören (und so lange dauern viele Vorträge tatsächlich). Warum also nicht unterbrechen und z.B. dazu auffordern, mit dem Sitznachbarn zwei Minuten das Gehörte zu reflektieren oder persönliche Erlebnisse zum Thema auszutauschen? Warum nicht einfach mal den Spieß umdrehen, indem ich mein Anliegen schildere und die Zuhörer nach einer Lösung suchen lasse? Das ist für Vortragende wie fürs Publikum viel schöner und nicht halb so ermüdend. Und im Ergebnis bleibt viel mehr Inhalt in den Köpfen hängen.

Mir macht das Speaker Coaching immer wieder riesigen Spaß, vor allem mit Menschen wie Andrea, die Lust hat auf Ausprobieren und Veränderung.