Platz für die Jungen!

Wenn man die fünfzig überschreitet, solle man langsam dafür sorgen, dass man sein Wissen an die Jüngeren weitergibt - ein kluger Mensch hat dies in einem Video gesagt, das vor Monaten auf Facebook kursierte. Mein Jahresbeginn passt da gut hinein, und es macht auch wirklich Spaß und inspiriert mich, mit jungen Menschen zu arbeiten.

Zugewandt, frisch und sehr offen habe ich beispielsweise bei der ersten Fortbildung in diesem Jahr eine Schar junger Landwirte erlebt. Sie sind die Nachwuchshoffnung in Sachen Kommunikation und haben längst verstanden, dass es gar nichts hilft, sich in den Schützengräben alter Verteidigungsdebatten zu verbarrikadieren. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, bei den Jüngeren fehlt die dogmatische Trennung von bio und nicht-bio. Dass es nachhaltiger gehen muss, ist ihnen allen klar.

Der Branchenverband der Textiler, ZiTex, zeichnet in jedem Jahr beim Wettbewerb NEXT gewerblich-technische Nachwuchskräfte aus, die sich durch ihre Leistung und ihr Engagement hervorgetan haben. Eine ehemalige Preisträgerin habe ich morgen am Mikrofon. Schon beim ersten Vorgespräch ist klar: Die junge Dame ist mit ihren 21 Jahren selbstbewusst und zauberhaft. Sie hat ihren beruflichen Weg klar vor Augen, kann sich behaupten und ist dabei angenehm empathisch. Karriere ohne Studium? Bei ihr sicherlich kein Problem.

Ein junges Unternehmen in London verdient sein Geld mit Co-Living. Mit dem Geld gründen sie eine Stiftung und setzen sich zum Ziel, ein gravierendes gesellschaftliches Problem an ihrem Standort London anzugehen: Vereinzelung und Einsamkeit. Noch fehlt ihnen die Erfahrung, wie es im Einzelnen gehen soll, aber der Fokus ist klar gesetzt.

Und, last but not least, unser TEDxMünster-Team wird sich in diesem Jahr organisatorisch in Teilen neu sortieren. Dort lernen wir alle, und wir können Räume öffnen für Lernen, wenn wir - mit einer ziemlich großen Zahl Studierender im Team - über den eigenen Verantwortungsbereich hinaus Erfahrungen sammeln und mitdenken.