Dienstag, 05. Mai 2015
Nachhaltig arbeiten heißt dranbleiben
Der Kunde bucht einen Workshop zu einem Thema. Es gibt ein ausführliches Briefing, vielleicht auch ein zweites oder Gespräche mit einzelnen Protagonisten. Der Workshop findet statt und wird ein toller Erfolg. Alle sind beschwingt und voller Hoffnung. Der Kunde bekommt ein kommentiertes Fotoprotokoll - das war's. So funktioniert es nicht. Moderation ist für mich immer auch ein Stück Prozessbegleitung. Schließlich soll sich ja etwas entwickeln oder verändern. Damit muss ich zumindest die Anknüpfungspunkte schaffen, damit der Erfolg eines Workshops nicht versandet.
Selbstverständlich gehört die übliche To do-Liste in den Ablauf jeder Veranstaltung: Wer macht was bis wann? Wer kontrolliert die Umsetzung? Nach welcher Zeit wird eine Zwischenbilanz gezogen? Manchmal muss ich als Moderatorin auch Salz in die Wunden reiben, wenn ich ganz genau nachhake, ob das im Schwung des Workshops vereinbarte Arbeitsprogramm auch realistisch zu bewältigen ist.
In seltenen Fällen ist es schon ein Problem, auch nur die detaillierten Ergebnisse der Veranstaltung für die übrigen Mitarbeiter aufzubereiten. Wenn die Arbeitsgruppen im Design Thinking-Workshop beispielsweise sehr viele Lösungsideen auf Post-it-Zetteln festgehalten haben, und sich im Alltag keiner findet, der die handgeschriebenen Ideen digitalisiert und in einer Datei zur Weiterverwertung verschickt. Kleiner Stolperstein, verheerende Wirkung. Die Zettellast drückt aufs Gemüt, und der Prozess bleibt stecken. Solche einfachen, aber unerlässlichen Dienstleistungsaufgaben verteile ich mittlerweile noch im Workshop.